#71 Gedanken beim Spargelschälen

Lieber Horst,

Auch ich bin mir relativ sicher, dass ich keine unehelichen Kinder habe, von denen ich nichts weiß. Ich glaube, das hätte ich mitbekommen.

Mir taten ja die Frauen so leid, die in der ersten Phase der Corona-Krise ganz ohne Beistand entbinden mussten. Auch die Männer taten mir leid, die sich all die Monate vorbereitet hatten und dann nicht mal als Begleitperson mit in den Kreißsaal durften. Das ist schon bitter.
„Grausam“, befand auch ein Freund von mir, der als Gynäkologe im Krankenhaus arbeitet.  „Ehrlich gesagt…“, hatte er etwas nachdenklich hinzugefügt, „war das aber auch ein sehr entspanntes Arbeiten, weil sich nicht ständig jemand um all die präkollaptischen Männer kümmern musste.“
Über den Klinikalltag in der Geburtshilfe könnte man vermutlich auch mal ein Buch schreiben. Ich weiß noch, dass die Frau vor mir zu Marschmusik entbunden hat.
Egal.

Beim Thema „uneheliches Kind“ fiel mir ein kleines Gespräch wieder ein, das sich zur Kinderladenzeit meines Sohnes zugetragen hat.  Er hatte damals im Sandkasten einem anderen Kind sehr stolz erklärt, er sei „ein Kind der Liebe“. Diesen doch recht antiquierten Ausdruck hatte er irgendwo aufgeschnappt und prompt behalten, vermutlich war wieder eine meiner unzähligen Tanten zu Besuch gewesen.

Das andere Kind ging daraufhin zu seinem Papa, der in seine Zeitung vertieft auf einer Bank saß, und fragte ihn „Papa, bin ich auch ein Kind der Liebe?“. „Nein!“ sagte der, „Quatsch!“
Dann las er weiter. Bis heute bin ich nicht sicher, wie er die Frage interpretiert hat. Aber dem Tonfall nach hatte er, fürchte ich, in jeder Hinsicht recht…

Ach ja, Planet Kinderladen.
„Mama, Dominique kriegt immer was anderes zu essen.“
„Ist Dominique vielleicht Vegetarier?“
„Nein, er spricht deutsch.“

Als das erste Mal Spargel auf seinem Teller lag, fragte er mit angstgeweiteten Augen „Hat… das … Gräten?“

Das fällt mir gerade ein, denn heute gibt es bei uns Spargel zum Abendessen, den gehe ich jetzt mal schälen. Dabei denke ich ja immer ein bißchen an Weihnachten. Und ich schätze, es gibt nicht viele Menschen, die beim Spargelschälen an Weihnachten denken. Immer, wenn ich früher zur Weihnachtszeit gestresst und hektisch von all den Vorbereitungen durchs Büro lief und rief „O Gott, in einer Woche ist schon Heiligabend!“, sagte meine Kollegin Pia nur gelassen „Und in fünf Monaten gibt´s wieder Spargel.“
Das hat mich immer unheimlich beruhigt.

Mit warmem Herzen und kühlem Riesling grüßt Dich

Susanne

#72 Die Maske steht Dir wirklich gut

Liebe Susanne,

eine bislang eher wenig beachtete Corona-Folge sind ja tatsächlich die zwiespältigen Komplimente, die diese Zeit so mit sich bringt.

„Die Maske steht Dir wirklich gut,“ habe ich mittlerweile weit mehr als einmal gehört. 

Aber auch schon die Varianten:

 „Durch die Maske bekommt Dein Gesicht etwas irgendwie besonderes.“ 

„Mit Maske merkt man mal, dass Deine Augen ganz schön sind.“ 

und „Du hast echt ein Maskengesicht.“

Durfte ich alles schon hören.

Leider war jeder dieser Sätze glaubhaft gut gemeint und damit natürlich noch zusätzlich niederschmetternd.

Zudem habe ich große Schwierigkeiten, andere unter ihrer Maske zu erkennen. Seit Wochen schon grüße ich praktisch täglich einen Mann in unserem Viertel, von dem ich keine Ahnung habe, wer er sein könnte.

 Er trägt immer seine Maske. So ein Spidermann-Muster. Genau genommen grüße ich nur die Maske. Wahrscheinlich gibt es mehrere Spidermänner in unserer Ecke, die ich alle für denselben Menschen halte und grüße. Vermutlich hält man deshalb Spiderman für einen Superhelden. Weil er ständig praktisch überall ist.

Grundsätzlich wäre jetzt natürlich mal die Zeit auch selbst Superheld zu sein. Also zumindest von der Maske her. Aber welcher Superheld möchte ich eigentlich sein? Karl Liebknecht? Frida Kahlo? Professor Drosten? Franz Kafka? Saul Goodman? 

Irgendwie fällt mir kein richtiger Superheld ein, in dessen Rolle ich mich mir vorstellen könnte. Aber vielleicht zumindest eine Superheldenkraft?

Ich glaube, wenn ich von allen Superhelden und Superheldinnen der Menschheits-, Kultur-, und Popkulturgeschichte mir eine Superheldenfähigkeit aussuchen dürfte, würde ich wahrscheinlich die von Daniel Düsentrieb nehmen. 

Eben weil ich so schlecht im Dinge bauen bin. Ich kann nur über meine Erfindungen quatschen. Von all dem, was ich mir so ausdenke groß daherreden. Das kann ich.

Aber Erfindungen machen, im Sinne von bauen findet bei mir nicht statt.

Insofern bin ich wohl ein bisschen wie Berlin. Ist Berlin eine Superheldenfähigkeit? Oder überhaupt eine Fähigkeit? Und wenn ja, gibt es Berlin als Maske?

Fragen über Fragen. Welche Superheldinnenfähigkeit würdest Du Dir wünschen?

Es winkt und grüßt

Horst

#73 Die Kleider waren sehr schön

Lieber Horst,

Ja, es gibt wirklich Komplimente, über die man einen Moment nachdenken kann. Du hast ein Maskengesicht liegt da, finde ich, ganz weit vorn, das kommt noch vor Burkafigur.

Wenn ich es recht überlege, habe ich schon öfter in meinem Leben Komplimente bekommen, die auf die eine oder andere Art nachgeklungen haben. Manchmal werden Botschaften ja ein wenig verklausuliert zum Ausdruck gebracht, dann braucht es schon mal einen Moment.

Ich habe in jungen Jahren mal in einem sehr ambitionierten Jazz-Vokal-Chor mitgesungen. Das waren großartige Zeiten.
Wir sind sogar mal als Berliner Meister zum bundesdeutschen Chorwettbewerb nach Fulda gefahren, ´94 war das. Alle waren sehr aufgeregt. Wir probten wie verrückt, perfektionierten unser Bühnenoutfit, ich trug das erste und einzige maßgeschneiderte Kleid meines Lebens. Der Wettbewerbstitel, den es einzustudieren galt, war Africa von Toto. Alles a capella, versteht sich, noch heute könntest Du mich jederzeit aus dem Tiefschlaf reißen – wenn Du babopbopbadopbopbah sagst, würde ich sofort mit didididididididididididididididi antworten. Ich weiß, dass es den anderen auch so geht. Wenn wir irgendwann dement im Altersheim sitzen, macht Africa an, Africa wird noch da sein, wenn alles andere unseren Geist verlassen hat, as sure as Kilimanjaro rises like Olympus above the Serengeti.
Jedenfalls gab es in Fulda auch diesen Moment.
Als wir nach unserem Auftritt erwartungsvoll vor die Jury traten, um unsere Beurteilung entgegenzunehmen. Ich erinnere mich an das bedrückende Schweigen der Juroren. Dann sagte einer:
„Die Kleider waren sehr schön!“
Mehr sagte er nicht.

Das sitzt bis heute tief. Ich glaube, wir haben dann am Ende Platz 11 belegt. Von 12. Wobei die auf Nr. 12 wegen formaler Fehler ausgeschieden waren. 

Dieser Satz jedenfalls ist, finde ich, ein gutes Beispiel für Sätze, die eigentlich das Zeug zum schönen Kompliment haben, wenn nur der elende Kontext nicht wäre.

In der Bergmannstraße, es ist noch nicht so lange her,  blieb mal eine etwas verhuschte Frau vor mir stehen, strahlte mich an und sagte begeistert: „Sie haben ja ein unglaublich ausdrucksstarkes Gesicht!“ Das hört man ja auch nicht alle Tage, und ich hätte mich auch richtig gefreut, wäre der Satz nicht weitergegangen mit  „Möchten Sie eine Auralesung für 25 €?“

Nach dem Frühschoppen fuhr ich mal mit dem Bus nach Hause, hatte mir für die Bühne die Fingernägel recht abenteuerlich lackiert.
Ein eher schüchtern wirkender Mann, der neben mir saß, sprach mich darauf an: „Entschuldigung, das muss ich ihnen jetzt einfach sagen. So viel Farbe an einem so trüben Tag, das macht richtig gute Laune.“ Das fand ich schön. Ich mag es, Menschen zum Lächeln zu bringen. Leider nahm er dann den Bogen von den Farben zum Licht, zum ewigen, wenn auch ich Licht und Klarheit suche…usw.
Ich solle im Internet unter jw-org nachschauen, rief er mir noch nach als ich ausstieg, dort fände ich die Lösung für alles.
Die Lösung für alles. Das ließ mir keine Ruhe. Zu Hause rief ich die Seite auf und natürlich – da war meine Leitung sehr lang gewesen – war es die Seite der Zeugen Jehovas. Die ich sehr schnell wieder wegklickte. Denn was ich in den Gesichtern der Menschen erkenne, die den Wachturm an der Straßenecke verteilen, ist sehr vieles, aber Licht ist es selten.
Ziemlich lustig finde ich offen gestanden, dass es keine Seite gibt die jw-de heißt. Also jwd, verstehste, Hotte, Berliner Sprech für: janz weit draußen. Das würde mir in dem Kontext schon gefallen.

Verflixt, jetzt habe ich mich wieder verplaudert.
Eigentlich wollte ich noch auf die Superkräfte zurückkommen.  

Für heute vielleicht so viel: Ich bin urlaubsreif.
Insofern wäre mir die Superkraft, zu verschwinden, momentan die allerliebste.

Tief im Innern janz weit draußen
grüßt Dich

Susanne

#74 Woanders

Liebe Susanne,

die Kleider sind aber wirklich sehr schön.

Chöre sind eben nicht nur Infektions-Hotspots, sie sind auch Fettnäpfchen-Tiefebenen. 

Der Chor, in dem ich in meiner Jugend gesungen habe, war auch recht ambitioniert und litt unter dem ungewöhnlichen Problem eines zu geringen Durchschnittsalters. Konkrete Schwierigkeit war, daß die vielen Schülerinnen und Schüler in diesem Chor, nach ihrem Abschluss meist unverzüglich den Landkreis Diepholz verlassen haben. Aus guten Gründen. Da man in Diepholz nicht vergleichende Literaturwissenschaften studieren kann zum Beispiel. 

Eigentlich kann man in Diepholz gar nichts studieren. Doch das war nichtmal die entscheidende Fluchtursache. Vor allem kann man im Landkreis Diepholz nicht aus Diepholz wegziehen. Und das war für die meisten Schulabgänger zu jener Zeit der Fixpunkt in ihrer Lebensplanung. 

„Woanders.“ So lautete tatsächlich meine Antwort auf die Frage in der Abiturzeitung, wo ich mich in 20 Jahren sähe.

Für den Chor bedeutete dies in jedem Jahr empfindliche Verluste, mühsame Neuproben von Repertoire-Stücken und ständige Umbesetzungen der Soloparts. 

Daher freute sich der Chorleiter vor allem über ältere Neumitglieder. Also älter als Schulkinder. Dies führte dazu, daß er einmal zwei neue Frauen, die vielleicht Mitte dreissig waren, mit den Worten begrüßte:

„Der Chor braucht vor allem solche Frauen wie Euch, die ihr Leben, wie ich sehe, schon im Großen und Ganzen hinter sich gebracht haben.“

Bis heute weiß ich nicht, was er eigentlich sagen wollte. Die beiden Frauen jedoch sind kein zweites Mal erschienen.

Da fällt mir ein, daß vorgestern schon zum dritten Mal jemand zu mir sagte: „Du bist ja nun doch auch Risikogruppe, oder?“

Ich bin 53, rauche nicht und habe auch keine Vorerkrankungen, von denen die jeweiligen Gegenüber wissen können. 

Warum halten Sie mich für eine Risikogruppe? Nicht daß es mich stören würde, Risikogruppe zu sein, aber nachdenklich macht mich das schon.

Das sind in jedem Fall so Momente, wo ich dann gerne auf die Frage
„Wo siehst Du Dich in 20 Sekunden?“
antworten würde:

„Woanders.“

Von hier grüßt Dich 

Horst

#75 Und, hat’s mir geschadet?

Lieber Horst,

„Guck mal, ein Flugzeug!“ hörte ich mich gestern allen Ernstes sagen, als sich ein dicker Kondensstreifen über den strahlend blauen Berliner Himmel hermachte. Ich glaube, diesen Satz habe ich das letzte Mal gesagt, als Karl-Heinz Rummenigge noch aktiv Fußball spielte und meine Lieblingsblumen Prilblümchen waren. Da waren Kondensstreifen am Himmel noch was Besonderes.
Dass sie das im Jahre 2020 nochmal sein würden, hätten wir vor wenigen Monaten auch nicht gedacht.

Aber nun, es gibt keinen Zweifel – vieles deutet darauf hin, dass das Leben da draußen wieder Fahrt aufnimmt. Bei Dir auch, Horst?
Bei mir plätschern tatsächlich gerade die ersten zarten Anfragen herein, für eine Open Air Lesung zum Beispiel. Kleine feine Rinnsale von Normalität in der ausgetrockneten Kulturlandschaft. Endlich!
Nun bleibt zu hoffen, dass die Infektionszahlen im Rahmen bleiben. Denn nicht nur am Himmel ist ja wieder mehr los, auch in den Straßen: ganz schön viele Leute ganz schön dichte beieinander.
Ich dachte, die sind gerade alle an der Ostsee?!

Ich gestehe, auch ich wäre gerne dort, da liege ich ausnahmsweise mal voll im Trend. Nur zwei Tage, irgendwo, Hauptsache Meer… Aber rund um Pfingsten war da einfach nichts zu machen. Und ich habe wirklich so einiges in Betracht gezogen. Auch habe ich mich bei einer weiteren Plattform für Ferienwohnungen und Zimmer registriert, die mir nach meiner Buchungsanfrage eine fröhliche Mail schickte mit dem Wortlaut „Vor Abschluss einer Buchung müssen wir sichergehen, dass Du wirklich Du bist!“  Den Satz habe ich ein paar Mal gelesen. Und ich muss sagen, ich finde diese Frage total berechtigt, ich frage mich das selber sehr oft.

Die Beschreibungen der Unterkünfte aufmerksam zu studieren, lohnt sich in jedem Fall. Manche Vermieter listen da ja seitenweise werbewirksame Details auf, vom Whirlpool bis zur Fußbodenheizung. Besonders schön fand ich deshalb folgende Beschreibung einer Ferienwohnung in Wismar,
„Highlights der Unterkunft: Parkplatz.“
Fertig.
Bei einer anderen stand ungelogen
„Unterhaltung: Cassettenrekorder“ und
„Naturattraktionen: Herbstlaub“.

Sogar die haben dann aber abgesagt, weil sie bei dem derzeitigen Touristenansturm gar nicht hinterherkämen. Sei es drum.
Dabei wäre ich da aus reiner Neugier schon gerne hingefahren. Und aus purer Freude an der Nostalgie. Sicher hätte ich dort irgendwo ein altes Hanutasammelbildchen am Eichenfurnier gefunden, Auf der Fensterbank einen Ascher, im Küchenschrank einen Eierpieker aus Plastik und im Badezimmer Haken mit der Aufschrift Er, Sie und Gäste.
Es hätte mich an die Zeiten erinnert, als die Tanten und Großmütter sich auf dem Sofa im elterlichen Wohnzimmer einen Eierlikör genehmigten, während die Herren den Himbeergeist aus dem Schrank holten und wir Kinder unter dem Tisch saßen und die Weinbrandbohnen aufaßen…
„Und, hat´s mir geschadet?“ würde Cousin Rainer an dieser Stelle poltern. Und dann würde man ihn vielleicht ansehen und denken „Äh, naja…“ – und deshalb lieber gar nichts sagen.

Apropos.
Wußtest Du, dass ich beim Thema Pfingsten lange Zeit immer genau diese Wohnzimmer-Szenerie, insbesondere meine Onkel und den besagten Himbeergeist vor Augen hatte? Im Religionsunterricht hatte Fräulein Otterstedt das zwar alles genau erklärt.
Aber dass es sich bei der Ausgießung des Heiligen Geistes um eine Metapher handelt, habe ich trotzdem erst sehr, sehr viel später verstanden…

Frohe Pfingsten!

Susanne

#76 Unterwegs in der sterilen Gesellschaft

Liebe Susanne,

Ja es stimmt, die „neue Normalität“ nimmt langsam Formen an.

Ich zum Beispiel schreibe diesen Brief aus dem ICE nach München. Es ist lange her, daß ich was in der Bahn geschrieben habe. Es war der erste Beitrag für den Krisenkalender am 17. März.

Damals schrieb ich:
„Am Wochenende in Leipzig bin ich noch auf einen Zug gehastet. Ich hab ihn gerade so geschafft. Also eigentlich, denn als ich am Bahnhof ankam, musste ich feststellen, daß er ersatzlos gestrichen war. Habe deshalb einen Bahnmitarbeiter gefragt: 

„Oje, ist das wegen Corona?“

Er hat mich sehr freundlich und traurig angesehen, um dann emotionslos zu antworten.

„Nein, nein, das ist einfach ganz normal wegen Bahn.“

Seitdem ist viel passiert. Nun, da ich zurück im ICE bin, muss ich feststellen:

 Er fährt. Er ist pünktlich. Er ist extrem sauber und fast leer. 

Vielleicht ist ja doch was dran an der These, daß sich alle Probleme der Bahn von allein lösen würden, wenn man nur auf die Fahrgäste verzichten täte.

Dies ist nun allerdings auch der erste Text, den ich mit Mund- und Nasenschutz schreibe. Ich habe fünf verschiedene Masken mitgenommen, um nach und nach herauszufinden, mit welcher man am Besten schreiben kann. Nach nur einer Stunde Fahrt glaube ich schon ein recht belastbares Ergebnis ermittelt zu haben:

Mit keiner.

Verändert es die Geschichten, wenn man sie mit Atemschutz schreibt? Werden sie hygienischer? Klinischer? Kurzatmiger? Schlechtgelaunter? Müder? Neurotischer? Alles?

Die sterile Gesellschaft. Das haben wir nun bekommen. Was wird das mit den Menschen machen?

Als Bauernhofkind, dem zur Sauberkeit ein eher pragmatisches Verhältnis anerzogen wurde, waren mir die Putz- und Ordnungsliebhaber immer eher suspekt. 

Offen gestanden habe ich ihren Reinlichkeitswahn stets mehr für eine Marotte, wenn nicht gar eine Verhaltensstörung gehalten. Nun jedoch triumphieren sie. 

Täglich beobachte ich, wie sie aufblühen und die sterile Gesellschaft geniessen oder verlangen. Die Aggressivität mit der dies zeitweise geschieht, verunsichert mich.

Mir ist klar, daß vieles von dem, was ich in der Schule gelernt habe, nicht mehr aktuell ist. Oft erfahre ich das erst mit jahrelanger Verzögerung und denke solange weiter den Unsinn aus meiner Kindheit.

 Gilt dies auch für die Annahme, daß eine keimfreie Gesellschaft immer weniger widerstandsfähig gegen Alltagskeime wird? Habe ich, wie so oft, wieder einfach nur was verpasst?

Ich schreibe dies tatsächlich alles nur, weil gerade wirklich ein Fahrgast durch den Zug spaziert und alle anderen Reisenden unterrichtet, wie sie ihre Maske richtig zu tragen haben. 

Einerseits bin ich ein wenig irritierend stolz, daß er bei mir nichts zu beanstanden hatte. Andererseits macht mich die Rigorosität, mit der er andere anherrscht, ratlos.

 Gott sei Dank sind so wenige unterwegs. Da war er nicht sehr lange in unserem Waggon. Dennoch reichte es für zwei massive Wortgefechte. Ich sag mal: Im mittleren Westen der USA wäre jetzt mindestens einer tot.

Auf dem Rückweg beließ er es bei einem fatalistischen „Immernoch verkehrt!“ gegen die, die es immernoch verkehrt machten. Ich bekam ein freundliches Lächeln mit den Augen und erwischte mich dabei, wie ich mich darüber freute. 

Mehr noch, wie ich dachte: „Wieso können es die Anderen nicht auch einfach richtig machen. Die sehen doch, daß er kommt. So schwer ist es ja nun wirklich nicht.“

Womit ich ja nun andrerseits auch wieder recht habe.

Nun gut. Zur Frage, wie Texte mit Maske werden, kann ich fürs Erste schonmal sagen:

Länger

…und mürrischer wohl auch. Wenn ich demnächst wieder häufiger im Zug sitze, werde ich mir da vermutlich was überlegen müssen. Doch jetzt lasse ich das erstmal so stehen. Als Zeitzeugnis quasi.

Fahrende Grüße sendet Dir

Horst

#77 An der Zeit

Lieber Horst,

Das klingt für Dich jetzt vielleicht etwas unwahrscheinlich – aber möglicherweise ist da unser Hauswart mit Dir im Zug gefahren.
Ich hoffe, er ist nicht so lange weg, denn ohne ihn weiß hier niemand in der Straße, wie man es richtig macht. Also, egal was. Wie man eine Maske trägt, wie man sich vor der Apotheke richtig anstellt (gerade), wie man ein Fahrrad anschließt (gar nicht). Auch wenn Du nicht weißt, wie Du einen Eierkarton ordnungsgemäß entsorgst (in maximal briefmarkengroßen Stückchen nämlich) – das macht nichts, er trägt ihn direkt aus dem Müll zur Dir zurück in den 4. Stock. Und erklärt es Dir.

Um genau zu sein, ist er gar nicht unser Hauswart. Er wohnt nur im Haus schräg gegenüber, er ist der selbsternannte Hüter der Ordnung der Straße. Wir hatten mal kurz überlegt, ihm eine Schiebermütze mit der Aufschrift Blockwart zu schenken, haben es dann aber doch gelassen, weil zu befürchten steht, dass er sich freuen würde.

Morgen werde ich persönlich auch einen Beitrag leisten, dass es in unserer Straße wieder ordentlicher aussieht. Ja, Horst, ich kann die Gerüchte bestätigen, es ist so weit:
Ich habe einen Friseurtermin.

Ich war so lange nicht beim Friseur, ich weiß gar nicht mehr wie das geht. Ich hoffe, meinem Friseur geht es da anders.

Ich freue mich auf Günther, wir haben uns immer viel zu erzählen.
Früher war ich ja eine Zeitlang immer bei einem Friseursalon in der Fidicinstraße, sehr hip. So hip, Du hättest nach einem doppelt geschäumten laktosefreien Bio-Milchmalzkaffee und einem Glas Vollmondwasser fragen können, sie hätten nicht mal mit der Wimper gezuckt.

Als mir das irgendwann zu teuer wurde und ich auf Empfehlung einer Freundin bei Günther an der Kaisereiche anlandete, führte dieser mich auch gleich an seine Auffassung vom Servicegedanken heran: „Kaffe kannze nebenan trinken, hier is Haare schneiden“.
Ich hatte ihn von Stund an ins Herz geschlossen.

Ich bin gespannt, was er zu erzählen hat in diesen, naja, haarigen Zeiten halt.

Sicher war er wieder auf Tour, Günther ist nämlich begeisterter Motorradfahrer.
In Erinnerung an seine erste Maschine enthält seine private E-Mail-Adresse das Wort „Triumph“, weshalb er sehr viel unerwünschte Werbung für Unterwäsche bekommt.

Gibt es eigentlich schon Neues aus der Kategorie bekloppte Friseurnamen? Was kann nach Hair Cooles und Fön-X noch kommen? Vielleicht Locke down?
Bericht folgt…

Lili sagt übrigens, es ist an der Zeit, dass alle wieder normal arbeiten gehen, der Hund kann nicht mehr.
Das lasse ich jetzt mal so stehen.

Fröhlich zerzaust grüßt Dich

Susanne

PS: Nachtrag – gestern hat eine Möwe auf unsern Balkon geschissen, das war fast ein bißchen wie Ostseeurlaub. Siehst Du, Optimismus kann man trainieren wie einen Muskel (*hysterisches Kichern*)

#78 Was mir nicht fehlt, fehlt mir

Liebe Susanne,

zum Frisör gehen zu können, ist eine der Sachen, um die ich Dich wirklich beneide. Das würde ich auch gerne mal wieder. Doch ich fürchte, die würden sich verhohnepipelt vorkommen, wenn ich dort ankäme und „Bitte einfach nur die Spitzen ein bisschen“ sage.

Oder gibt es bei Frisören womöglich schon einen Service speziell für Glatzköpfe? Fischrestaurants haben ja auch immer ein ausgewähltes Menü für Menschen, die keinen Fisch mögen. Genauso wie Steakhäuser Gerichte für Vegetarier anbieten und Verlage Buchreihen für Nichtleser auflegen.

Tatsächlich ist dies für mich aber auch ein weiteres erstaunliches Corona-Paradox. Wie ich Menschen um Dinge, die ihnen fehlen, beneide. Weil es mir eben nicht fehlt. Und ich denke, mir fehlt etwas, wenn es mir nicht fehlt.

Der Freund der Tochter freut sich total, daß die Fitnessstudios wieder öffnen. Ich denke: „Es wäre schön, wenn ich mich auch darüber freuen könnte. Schade, daß es mir egal ist. Mein Leben ist ärmer, weil mir das Fitnessstudio nicht fehlt.“

Wenn ich mich für die Formel Eins interessieren würde, könnte ich darunter leiden, daß die im Moment nicht stattfindet. Womöglich würde mir dieses Leid etwas geben. Ich könnte traurig sein, daß Vettel Ferrari verlässt. Vielleicht hätte diese Trauer etwas anmutiges, wenn nicht edles. 

So aber denke ich nur: „Warum weiß ich überhaupt so einen Scheiß? Ist mein Gedächtnis wirklich immernoch so propper unterwegs, daß es sich den Luxus leisten kann, für so einen Quark Speicherplatz zu verplempern? Für den Unsinn hätte ich mir auch etwas merken können, was ich jetzt vergessen habe. Glaube ich zumindest. Ich erinnere mich ja nichtmal daran, was ich vergessen habe. Im schlimmsten Falle stelle ich nach ewigem Nachdenken, wenn es mir tatsächlich wieder einfällt, fest, daß ich mich dafür auch nicht interessiere.“

Aber gut. Ich bemerke also mit einigem Unbehagen, daß es mich traurig macht, wenn mir jetzt wieder Dinge erlaubt werden, die ich überhaupt nicht vermisst habe.

Vielleicht bin ich aber auch nur irritiert, weil ich die Denkfehler nicht verstehe.

Wie ein normales Leben in Berlin ab September funktionieren soll, wenn gleichzeitig zum Beispiel U-Bahnen und Busse nicht überfüllt sein dürfen, ist mir völlig schleierhaft. Schon jetzt reicht ein plötzlicher Ersatzverkehr, um alle Abstandsregeln wie nix hinweg zu wischen. 

Warum dann für Theater und Kinos solch absurde Abstandsgebote durchgezogen werden, erschließt sich mir rein logisch nicht wirklich. Der einzige Grund dürfte sein, daß man es dort durchsetzen kann und anderswo eben nicht.

Womöglich denkt aber auch irgendwo irgendwer mit Einfluss gerade schon, daß ihm etwas fehlt, wenn es ihm nicht fehlt, ins Theater gehen zu können. Dann könnte es ja womöglich doch nochmal alles gutgehen und es dürfen etwas intelligentere Öffnungskonzepte für Auftrittsorte entwickelt werden. Würde echt helfen. Nicht nur mir.

Hoffnungsfrohe Grüße

Horst

#79 Auf uns…

Lieber Horst,

Gestern hatte ich einen Termin in Frohnau und bin nach sehr langer Zeit mal wieder so richtig ausgiebig S-Bahn gefahren.  Ich hatte mich wirklich ein bißchen darauf gefreut, einen weiteren kleinen Schritt zurück in die Normalität zu wagen – doch das erhebende Gefühl wollte sich nicht so recht einstellen.

Ich finde, an jeder vermeintlichen Normalität kleben momentan noch so kleine doofe Etiketten. Falsch steht darauf oder Achtung oder einfach nur Corona – weißt Du, was ich meine?
Es ist diese Art von Etiketten, die man selbst nach langem Einweichen und viel Schrubben nur schwer abkriegt und die noch ewig nerven und kleben, auch wenn man die Schrift längst nicht mehr erkennen kann.
So wird es wohl noch eine Weile sein.

Apropos, in der S Bahn sind jetzt überall so große rote Aufkleber, auf denen steht „Abstand halten, Mund und Nase bedecken“.
Nach längerem Beobachten würde ich sagen, dass viele eher den Abstand bedecken und den Mund nicht halten, aber was will man machen. Besonders krass war es auf dem Rückweg, im Schienenersatzverkehr.  Also versteh mich nicht falsch, ich will jetzt gar nicht meckern, Horst, ich habe mich in den letzten Monaten der Isolation wirklich sehr nach der Nähe anderer Menschen gesehnt, hatte dabei aber irgendwie mehr an welche gedacht, die ich kenne. Und mag. Und die kein Bier auf meine Schuhe gießen. Möglicherweise bin ich da  etwas kleinlich.

Ansonsten kann ich vermelden, dass ich heute früh schon beim Sport war. Kieser Training hatte geschrieben, dass sie wieder öffnen, sie werben jetzt mit dem Slogan Bei uns trainieren sie mit Abstand am besten. (Tätää.)
Ich war wirklich hochmotiviert, zumal, wie ich feststellen musste, der Anblick, den ich nach den bewegungsarmen Monaten in meiner pinkfarbenen Jogginghose biete, vage an einen Blueberry-Cheesecake-Muffin erinnert. Ja, ein Bild, das auch bei näherer Betrachtung in sich sehr stimmig ist.

Wenn ich wieder mal Gefahr laufe, mich in die ewige Schmach meiner Unsportlichkeit reinzusteigern, rufe ich mir ja immer gerne die Worte von Heinzi, dem Kneipenwirt meines Herzens, in Erinnerung:
„Fragt mich jestern so ne Pfeife, ob ick ooch ne Sportapp habe, so mit Schrittzähler und so. Hab ick jesacht, wie et is: Ey, wenn de bei mir da watt messen willst, reicht eigentlich n Bewegungsmelder.“

Und dann weiß ich wieder: Alles ist relativ.

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Lieber Horst,

nun gehen wir tatsächlich auf die Achtzig zu.
Als wir anfingen, uns zu schreiben, hatten wir das alles noch für eine kurze Zwischenphase gehalten. Damals, weißt Du noch, als der Flieder noch jung und die Witze über Klopapier noch komisch waren.

Die Krise ist noch lange nicht vorbei.
Aber man sagt ja, neue Wege entstehen beim Gehen, und insofern ist es wohl auch für uns an der Zeit, wieder ein bißchen loszulaufen.

Bevor wir diesen Krisenkalender in den Ruhestand versetzen, möchte mich bei all den treuen Mitlesenden bedanken, die uns in diesen seltsamen Tagen begleitet haben. Manchmal fühlte es sich an wie eine Gemeinschaft – Ihr wart unsere Verbündeten zwischen den Zeilen.

Vor allem aber will ich Dir Danke sagen, Horst. Und das von ganzem Herzen!

Für Dein Erzählen und Zuhören.
Für das tägliche Lächeln und das ehrliche Seufzen.
Für den gemeinsamen Blick auf das Schöne und Leichte inmitten des Schweren.

Wir sehen uns auf der einen oder anderen Seite. Ich freue mich darauf.

Sei umarmt und gegrüßt
von Deiner Krisenkollegin

Susanne

 

PS: Auf uns!

#80 In 80 Tagen um die Welt zuhause

Liebe Susanne,

Corona ist noch nicht vorbei. Wer wüsste das besser, als wir? 

Noch immer ist alles, was wir machen dürfen, nur Behelf. 

Samstagabend beispielsweise gehe ich auf die Schöne Party. Allerdings werde ich der einzige Gast dort sein. Da die Macher der Schönen Party zumindest nicht gar nichts machen wollen, werde ich also im LiveStream ab 20.00 Uhr 45 Minuten lang Geschichten erzählen. Natürlich ohne Publikum. So gern ich mich und meine Geschichten auch mag. Was für eine Party ist das denn?

Allerdings habe ich jetzt natürlich Angst, daß sowas passiert, wie bei dem Landwehrkanal-Rave am Sonntag. Also daß spontan tausende Raver am Samstag mit und ohne Schlauchboote in den Frannz-Club kommen, weil sie zu meinen Texten mal wieder richtig abtanzen wollen. Ich hoffe, es geht alles gut.

Das dachte man ja ohnehin ständig während der letzten 80 Tage. Hoffentlich geht alles gut. Das werden wir natürlich auch in den nächsten 80 Tagen denken. Und eigentlich denke ich das ja schon mein ganzes Leben lang. Im Prinzip sogar ununterbrochen.

Daher möchte ich diesen letzten (viel zu langen) Brief des Krisenkalenders nutzen, um eine kleine höchst unvollständige und extrem subjektive Bilanz von Corona zu ziehen. 

Ich fand und finde diese Seuche und ihre Folgen alles in allem wirklich sehr, sehr, sehr doof. 

Damit wäre diese Bilanz eigentlich schon abgeschlossen, allerdings bin ich ja stets bemüht auch das Positive zu sehen, weshalb ich hier dann doch noch etwas differenzieren möchte.

Gut ist, daß die Massnahmen vermutlich bislang sehr, sehr viele Leben gerettet haben und hoffentlich auch weiter retten werden.

Schlecht ist, daß trotz allem auch viele Menschen an dieser Krankheit gestorben sind und auch noch sterben werden.

Gut ist, daß der Schutz von Leben tatsächlich einmal vor den Schutz der Wirtschaft gestellt wurde.

Schlecht ist, daß am Ende nicht die Wirtschaft den Preis dafür zahlen wird.

Gut ist, daß für einen ganz, ganz kurzen Moment sehr viele Menschen endlich mal die Anerkennung für ihre Arbeit bekommen haben, die ihnen mehr als zusteht.

Schlecht ist, daß dies eben nur ein sehr kurzer Moment war und sie sich auf mittlere Sicht für diese Anerkennung nichts werden kaufen können. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Gut ist, daß ich wohl für den Rest des Jahres keine Steuern mehr zahlen muss.

Schlecht ist, daß dies wahrscheinlich vielen kleinen Selbstständigen so gehen wird.

Gut ist, daß der ganz überwiegende Teil der Menschen sich in Krisensituationen verständig, sozial, uneigennützig und opferbereit verhält.

Schlecht ist, daß keine der Chancen, die diese Krise geboten hätte, genutzt werden wird.

Gut ist, daß zur Corona-Hochzeit viele der größten Idioten tatsächlich mal die Klappe gehalten haben.

Schlecht ist, daß die allergrößten Idioten nun allerdings lauter denn je sind.

Gut ist, daß ich nicht in einem Land lebe, welches von bösartigen, durch und durch skrupellosen Narzissten regiert wird.

Schlecht ist, daß mir das womöglich nichts nützt, wenn die dumpfe Seite der Macht die ganze Welt in Brand steckt.

Gut ist, daß ich während der schlimmsten Corona-Tage diesen Krisenkalender hatte, der mir sehr geholfen hat, nicht wahnsinnig zu werden oder mich ganz der tiefen Traurigkeit hinzugeben.

Schlecht ist …daran nichts.

Nichts muntert mehr auf, macht mehr Mut, als der Versuch etwas Lustiges zu schreiben. 

Allen Leserinnen und Lesern möchte ich daher aufrichtig danken, daß sie mir eine Motivation dafür gegeben haben.

Ich konnte nie Tagebuch schreiben. Da ich mich selbst als Leser nicht ernst nehme. Für mich würde ich mir keine Mühe geben.

Daher danke ich Ihnen, für die Mühe, die ich mir gemacht habe. Mir hat das sehr gut getan.

Der Krisenkalender wird mir fehlen. Aber, um den Gedanken, den ich in meinem vorletzten Brief vorbereitend schon umrissen habe, hier nun wieder aufzunehmen: 

Irgendwie mag ich es, wenn mir Dinge fehlen. Wenn mir nichts fehlen würde, würde ich das Vermissen vermissen. Und der Krisenkalender ist eine richtig tolle Sache zum vermissen. Da ich nur gute Erinnerungen an ihn habe.

Dazu, liebe Susanne, hast Du sehr wesentlich beigetragen.

Und dafür möchte ich auch Dir von Herzen danken.

Es ging hier: „In 80 Tagen um die Welt zuhause“.

Ich habe mich sehr heimisch gefühlt.

Horst